Das Forschungsteam


Mag. Dr. Helga Amesberger
Studium der Kultur- und Sozialanthropologie und Soziologie; Doktorat in Politikwissenschaft an der Uni Wien; seit 1993 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Konfliktforschung (IKF).

Mag. Dr. Brigitte Halbmayr
Soziologin und Politikwissenschafterin, Doktorat in Politikwissenschaft an der Universität Wien; seit 1992 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Konfliktforschung (IKF).

Gemeinsam haben wir am IKF den Forschungsbereich Historische Sozialforschung (mit Schwerpunkt nationalsozialistische Verfolgung von Frauen; Oral History und Erinnerungspolitik) etabliert; in der Lehre waren und sind wir am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, am Institut für Politikwissenschaft und an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien/Krems tätig.

Zu unseren zahlreichen nationalen und internationalen Forschungskooperationen und Publikationen, auch zu den Themenfeldern Rassismus, Integration und gender studies siehe http://www.ikf.ac.at/m_amesb.htm bzw. http://www.ikf.ac.at/m_halbma.htm

Forschungen zu Ravensbrück
1995 sind wir mit den Frauen der Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück in Kontakt gekommen. Seitdem arbeiten wir in diesem Verein mit, den wir – nun erweitert um die nachfolgenden Generationen zur Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück und FreundInnen – von 2005 bis 2013 geleitet haben (siehe dazu auch http://www.ravensbrueck.at).

Rasch war klar, dass wir die Lebensgeschichten der Frauen, die wir seit damals monatlich treffen, aufzeichnen und für die Nachwelt erhalten, vor allem aber auch ihre Erfahrungen wissenschaftlich aufarbeiten und analysieren wollen. So führten wir 1998/99 ein Interviewprojekt durch, mit dem Ziel, alle Überlebenden, die wir erreichen können und die sich der Herausforderung stellen, mit uns stundenlange Gespräche zu führen, aufzusuchen und ihre Lebensgeschichten aufzunehmen. Dabei war uns von Beginn an der gesamtbiografische Aspekt wichtig: wir wollten die Frauen nicht auf ihre Verfolgungserfahrungen oder die Zeit der KZ-Haft beschränken, sondern auch das Leben davor und danach in den Blick nehmen.

Dieses Interviewprojekt – begleitet von Filmemacherinnen, die ebenfalls in der Lagergemeinschaft engagiert sind – ist Grundlage zahlreicher Produkte und weiterer Projekte.

Die zwei Bände „Vom Leben und Überleben – Wege nach Ravensbrück. Das Frauenkonzentrationslager in der Erinnerung“ (Wien: Promedia 2001) dokumentieren und analysieren die aufgezeichneten Interviews (Band 1) und präsentieren die Lebensgeschichten der befragten Frauen (Band 2).

Gemeinsam mit unserer damaligen Kollegin Mag. Katrin Auer verfassten wir in den Folgejahren die Studie „Sexualisierte Gewalt. Weibliche Erfahrungen in NS-Konzentrationslagern.“ (Wien: Mandelbaum 2004, 4. Auflage 2010)

Parallel dazu arbeiteten Kolleginnen an einer Wanderausstellung zu Österreicherinnen in Ravensbrück (Vernissage in Wien, 1999), deren erweiterte Version (Vernissage in Wien, 2006) nun im Internet zugänglich ist. http://www.wegenachravensbrueck.net/current/

Filmarbeiten, die auf den Interviews beruhen, sind im Videoarchiv Ravensbrück http://www.videoarchiv.ravensbrueck.at/ abrufbar bzw. auch auf dieser Homepage (unter Recherche/Filme) zu finden.

Über die Jahre hat uns das Projekt der „namentlichen Erfassung der ÖsterreicherInnen im KZ Ravensbrück“ beschäftigt, im Rahmen dessen wir Informationen zu über 2700 Namen in zahlreichen Archiven, im Austausch mit anderen wissenschaftlichen Institutionen und Datenbankprojekten und Unterstützung von ehemaligen Ravensbrück-Häftlingen und deren Verwandten gesammelt, aufbereitet und analysiert haben – diese Website zeigt die Früchte dieser oft sehr mühsamen Arbeit. An diesen Recherchen und Forschungen war auch unsere ehemalige Kollegin Mag. Kerstin Lercher intensiv beteiligt.

Gemeinsam mit Helga Amesberger hat Kerstin Lercher eine weitere Arbeit im Kontext Ravensbrück publiziert, und zwar „Lebendiges Gedächtnis. Die Geschichte der österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück.“ (Wien: Mandelbaum 2008)

Seit April 2012 dürfen wir uns über die engagierte Mitarbeit von Mag. Gerlinde Schmid freuen, die wesentlich zum Gelingen dieser Website beigetragen hat.

Mit den genannten Projekten haben wir die österreichische Forschung zum Frauenkonzentrationslager Ravensbrück stark vorangetrieben, den Namen Ravensbrück im Österreichischen Gedächtnis verankert. Die Verfolgungsschicksale von Frauen sind dadurch einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Mit dieser Website ist ein weiterer Schritt der Aufklärung, des Gedenkens und Erinnerns an die österreichischen Ravensbrückerinnen gesetzt.

Helga Amesberger & Brigitte Halbmayr, im Frühjahr 2013

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