Maria Harasek

Maria HARASEK, geb. Kröpel
Geboren am 11. März 1913
Verfolgungsgrund: Zeugin Jehovas
Biografische Daten
Passfoto von Maria Harasek in der Amtsbescheinigung



Maria Harasek (Quelle: Zeugen
Jehovas Deutschland)


Glauben
Maria Harasek kam in Krumau bei Admont (Steiermark) zur Welt und lebte vor ihrer Festnahme in Salzburg-Riedenburg. Bereits ihre Eltern waren Zeugen Jehovas und gingen von Haus zu Haus, um andere von ihrem Glauben an Jehova zu überzeugen. Selbiges tat auch Maria seit ihrer Jugend. Ihre Schwester Ida beschrieb Maria als ein „liebes, ernstes Mädchen“. Mit 21 Jahren heiratete sie Alois Harasek. Er war Leiter der Internationalen Bibelforschervereinigung in Salzburg und hielt österreichweit Vorträge über seinen Glauben. Alois war verwitwet und hatte zwei Kinder aus erster Ehe. Am 12. Juni 1939 brachte Maria ihren Sohn zur Welt.

KZ Haft
Am 16. November 1939 wurde die damals 26-jährige Maria verhaftet, da sie sich aufgrund ihrer religiösen Überzeugung weigerte, in einem Rüstungsbetrieb zu arbeiten. Später wurde sie nach Ravensbrück überstellt, wo sie am
28. Dezember 1939 die Häftlingsnummer 2581 zugewiesen bekam. 1940 wird sie entlassen:
„Ich kam im Herbst 1940 schwerkrank vom Konzentrationslager zurück, durfte aber keinen Arzt aufsuchen. Daher besorgten mir Freunde durch einen Arzt illegal Medikamente. Da mein Mann sich während der gesamten NS-Zeit mit nur kurzen Unterbrechungen in Konzentrationslagern aufhielt, blieb mir die meiste Arbeit in der Gärtnerei neben der Betreuung des Haushaltes (ein Kleinkind und zwei heranwachsende Töchter).“ [1]

Nach 1945
Gegen Kriegsende kehrte Herr Harasek, der im KZ schwer misshandelt worden war, gesundheitlich angeschlagen aus dem Konzentrationslager zurück. Kurz darauf kam es zu einer Spaltung der Zeugen Jehovas in Salzburg, die genauen Gründe dafür sind nicht bekannt. Alois wurde aus der Glaubensgemeinschaft ausgeschlossen und Maria stellte sich auf seine Seite.[2]

Alois arbeitete trotz der starken körperlichen Haftfolgen in der eigenen Gärtnerei. Er verstarb 1967 nach jahrelanger schmerzhafter Krankheit. Maria, die ebenfalls gesundheitliche Schäden von der Haft trug, pflegte ihren Mann bis zu seinem Tod. Maria verstarb am
26. August 1980 77-jährig in Seekirchen.


[1] Maria Harasek an das Amt der Salzburger Landesregierung, Salzburg 11. November 1969. Jehovas Zeugen Österreich, Geschichtsarchiv, Sig. JZ-Ö/Ga 194, Stand 16.11.2006
[2] Brief von Ida Buchner an Schwester Rath, undatiert. Jehovas Zeugen Österreich, Geschichtsarchiv, Sig. JZ-Ö/Ga 194, Stand 16.11.2006